Was ist das FFP-Potentialanalyseverfahren?

Das FFP-Potentialanalyseverfahren basiert auf der Zusammenführung unterschiedlicher Anforderungen innerhalb einer Leistungsbeurteilung eines Fußballspielers bzw. ganzen Teams. Dabei wurde darauf Wert gelegt, dass ein möglichst großes Spektrum an Erfassungsbereichen abgedeckt wird. 

Theo Gitzen begann 2014 im Rahmen eines von ihm gegründeten und betriebenen Fußball-Förder-Projektes erstmals damit, Leistungsdaten seiner 16 Kicker aus der FU9 zu erfassen. Während sich die Erfassung in den Anfängen noch auf wenige Bereiche und auch Daten-erhebungen beschränkte, wurden diese im Laufe der folgenden Jahre immer mehr angepasst und in ihrer Durchführung optimiert. Maßgeblich, neben Theo Gitzen, waren auch Armin Haussmann als erfahrener Trainer mit B-Lizenz, sowie Fußballexperten, Geräteher-steller u.a. an der Optimierung beteiligt. Die Optimierung belief sich aber nicht ausschließ-lich auf die Erfassungswerte, sondern auch auf die Erfassungsgerätschaften. So wurden zum Beispiel bei den ersten Erfassungsversuchen Sprintzeiten mit der Stoppuhr und Sprunghöhen noch mit dem berühmten Klebestreifen an der Wand durchgeführt. 

Heute im Jahre 2018 sind diese Verfahren soweit optimiert, dass professionelle und dennoch erschwingliche Gerätschaften zur Erfassung von Daten und Zahlen eingesetzt werden können. Aus 12 Erfassungswerten, und das sind immerhin vier mehr als die Methode DFB-Methode „Köln-Bochumer-Test“ oder auch der Cooper-Test aufweist, wurden mittlerweile 49 Einzelwerte. Diese reichen von Größe und Gewicht, über Technik und Schnelligkeitswerten, bis hin zu Staying-Power-Werten. 

Das FFP-Potentialanalyseverfahren ist flexibel ausbaubar. So können neben dem Standardverfahren mit 49 Erfassungen auch Erfassungsbereiche separat und in Kurzform durchgeführt und berechnet werden. Das Herzstück des gesamten, standardisierten und urheberrechtlich geschützten Verfahrens ist die FFP-Score-Werte-Tabelle. Sie ist einmalig und setzt alle Score-Werte-Berechnungen ins Verhältnis zu IST-Werten der Spieler zu aktuellen Höchstwerten und Bestleistungen die innerhalb der Tabelle hinterlegt sind und immer aktualisiert werden. Der jeweils erreichbare Höchst-Score beträgt 1.000 Punkte.

Warum Leistungsdiagnostik und Potentialanalysen?

Leistungsdiagnostik und Potentialanalysen werden leider auch im Jahr 2019 von Amateurtrainern und -vereinen immer noch mit extrem großer Skepsis und sehr distanziert, sowie differenziert betrachtet.

Während Profieinrichtungen diese Verfahren hauptsächlich in ihren Leistungszentren anwenden, ist die Philosophie, die hinter der Idee Leistungsdiagnostik im Amateur- und Jugendfußball steht, eher die, dass gerade im Jugendfußball (ab der F-Jugend) schon damit begonnen werden sollte, Ist-Werte zu erfassen, auszuwerten und gezielt Defizite abzubauen und Potentiale zu fördern und so schon von Beginn an mannschaftsüber-greifend optimiert auszubilden. Damit alle Vorurteile widerlegt werden können, wurde gezielt das FFP-Potentialanalyseverfahren für Kleinvereine entwickelt. In nur wenigen Stunden können zwei komplette Mannschaften (30 Personen) erfasst und ausgewertet werden.

Sinn und Ziel einer Potentialanalyse?

Schon bei meiner ersten Buchveröffentlichung zum Thema Leistungsdiagnostik im Amateur- und Jugendfußball habe ich gefragt: sinnvoll – oder nur zusätzliche Belastung? Die Antwort lautete “sinnvoll“. Um es aber noch einmal zu verdeutlichen, warum eine FFP-Potentialanalyse sinnvoll ist und was das Ziel einer Erfassung ist, möchte ich dies schrittweise erörtern.

Der Sinn

einer Potentialanalyse liegt zweifelsohne in der Erkenntnis tatsächlich vorhandener und erfasster IST-Werte und nicht in den subjektiven Empfindungen von Trainern und Betreuern. Nur wenn ein Trainer tatsächlich, exakt erfasste IST-Werte des Teilnehmers einer Potentialanalyse vorliegen hat, kann er beurteilen, wo wirkliche Defizite und auch Potentiale liegen. Es handelt sich hierbei oft nur um zehntel Sekunden oder wenige Zentimeter, die den großen Unterschied ausmachen und mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. 

Das Ziel 
einer Potentialanalysen-Erfassung liegt darin, durch klar angezeigte IST-Werte zu erkennen, wo exakt die Defizite und auch vorhandenen Potentiale liegen, um diese durch gezielte Trainingsmaßnahmen entweder zu eliminieren oder auszubauen. Dabei ist der Trainer angehalten, in regelmäßigen Abständen eine Potentialanalyseerfassung durchzuführen, um den Erfolg seiner zusätzlich „verordneten“ Trainingseinheiten zu überprüfen und eventuell anzupassen.