Unser Projekt
Das FFP-Konzept
oder
Der Einfache Weg aus dem Stillstand
Das Konzept des Fußball-Förder-Projektes, kurz FFP, ist eine praktische Darstellung, die allen Spielern, Trainern, Vereinen und auch Verbänden aufzeigen soll, wie der neue Weg zu mehr sportlichen Erfolg und sorgenfreiem Wohlstand aussehen kann.
Dass es dazu allerdings eines rigorosen Umdenkens vom einfachen Papa-Trainer einer Jugendmannschaft, über die Vereinsführung, ja bis hin zu regionalen und auch bundesweiten Sportverbänden bedarf, liegt auf der Hand.
Denn:
Wer zu spät kommt den straft das Leben!
Ein „weiter so“ bedeutet Stillstand!
und
Wer nicht mit der Zeit geht, der muss mit der Zeit gehen!
Beitragsreihe: FFP-Konzept
Die Zeit während des Corona-Stillstandes sinnvoll nutzen und den Verein/Mannschaft neu aufstellen.
Teil 1 Die Analyse des IST-Zustandes
Beitragsreihe: FFP-Konzept
Die Zeit während des Corona-Stillstandes sinnvoll nutzen und den Verein/Mannschaft neu aufstellen.
Teil 2 Die Bausteine eines Vereins inkl. HOTSPOT bildung
Beitragsreihe: FFP-Konzept
Die Zeit während des Corona-Stillstandes sinnvoll nutzen und den Verein/Mannschaft neu aufstellen.
Teil 3 Die Sportbereiche
Leseprobe aus meinem Buch
Warum ein WEITER SO gleich STILLSTAND bedeutet. Es ist, wie es ist, wird derjenige sagen, der allem Neuen erst einmal skeptisch gegenübersteht und dann akribisch nach dem berühmten „Haken“ sucht, um sich seine Ablehnung schön zu reden. Er wartet und wurstelt solange, bis ALLE ihn überholt haben. Erst dann wird er sich gezwungenermaßen umorientieren. Wir müssen was tun, wird derjenige sagen, der erkennt, dass, wenn er so weiter macht, den Anschluss verliert. In der Regel wartet er erst einmal ab und wird nur zögernd kleine Dinge, in der Hoffnung, dass das schon reicht, ändern. Er wird der Entwicklung immer einen Schritt hinterher sein.
Jetzt tun wir etwas! Wird derjenige sagen, der nicht warten will, bis andere es ihm vormachen und beginnt postwendend mit der Umstellung! Er wird kämpfen müssen, sein Umfeld von der Notwendigkeit einer generellen Umwandlung zu überzeugen. Gelingt ihm das, wird er schnell einen gewaltigen Vorsprung gegenüber den
Zögerern erreichen.
Die berühmte Mäusetaktik!
Es ist wie bei der berühmten Mäusetaktik von Spencer Johnson (25 Millionenfach verkauft)
Drei Mäusepaare wohnen gemeinsam in einer Höhle und gehen jeden Tag in die Nachbar-höhle um sich dort am großen Käseberg satt zu essen.
Paar 1 (Auf und davon) wollen nicht jeden Tag das Gleiche machen, also verlassen sie die Gruppe und den scheinbar sicheren Käsehaufen und hauen einfach ab.
Paar 2 (Zögern und Zaudern), machen sich null Gedanken und vertrauen dem großen Käseberg, auf dass er ewig hält und sie ernährt. Sie scheuen alles was neu und anders ist und wollen keine Veränderung!
Paar 3 (Erkennen und Handeln). Sie wissen, dass der Käseberg nicht ewig reichen wird. Und damit sie nicht in Not geraten, erkunden sie neue Höhlen und Wege und sind somit den anderen immer einen Schritt voraus.
Fazit:
Paar 1 hatte keinen Plan und verlief sich in den Weiten des Mäuse-Labyrinthes und wurde nie mehr gesehen.
Paar 2 verhungerte kläglich, da sie bis zu Letzt an den Käsevorrat geglaubt hatten und auch nicht bereit waren, obwohl es ihnen andere vormachten neue Wege zu gehen und den Bau zu verlassen.
Paar 3 fand neue Höhlen mit neuem Käse und hielt ständig weiter Ausschau nach ergiebigen Höhlen mit vielver-sprechenden Käsebergen.
Und genauso verhält es sich im Leben eines Fußballspielers, eines Trainers, in der Geschichte eines Vereins oder gar der eines Fußball-Verbandes. Wer nichts wagt, der auch nichts gewinnt.
Nach einem Hoch kommt meist ein Tief!
Damit man das komplexe System von Auf und Ab versteht, beginnen wir in grauer Vorzeit und schauen uns doch einmal gezielt einige Spieler, Vereine und Verbände etwas genauer an. Allem voraus steht jedoch der Blickwinkel, aus dem man die Entwicklung im Fußball betrachtet. So wird es jedem einleuchten, dass man die Vereinsphilosophien, die Spielge-schwindigkeiten und die technischen Fähigkeiten von damals und heute nicht miteinander vergleichen kann. Eins jedoch ist deutlich zu erkennen. Die Phasen in denen sich etwas grundlegend verändert, werden immer kürzer.
Fußballverbände erleben ihre Glanzzeiten und auch Niedergänge.
So dominierte Brasilien mit einer Ausnahme in der Zeit, von 1958 bis 1970 mit seinem Superstar Pele, Deutschland in der Zeit von 1972 bis 1974 mit neuem Spielsystem (Blockbildung zwischen Bayern und Gladbach) und den Stars um Beckenbauer, Netzer und Overath. 1978 bis 1986 waren dann wieder Argentinien mit Maradona als Ball-Zauberer und Italien mit dem kompakten Defensivverhalten die führenden Nationen. 1990 bis 1996 spielten die deutschen Kicker wieder ganz vorne mit. Das lag auch daran, dass Beckenbauer als Bundestrainer nicht mehr auf die Tugenden der 80er, laufen und rennen, setzte, sondern ein kompaktes Team um Lothar Matthäus, Klinsmann und Völler aufbot. 1994 bis 2002 dominierten die Brasilianer und in Europa die Franzosen, die Bühne des Fußballs. Mit Zinedine Zidan revolutionierten die Franzosen die relativ langsame Spielweise der anderen Nationen und setzten erstmals auf schnelle Konter. Mit Spanien begann 2008 der wohl größte, spielbestimmende Umbruch auf der Welt. Perfekt ausgebildete Spieler verwirrten durch ihr berühmtes „Ticki-Tacka“ die gesamte Welt und stellten alle anderen Teams vor scheinbar unlösbare Aufgaben. Erst 2014 durchbrach Deutschland diese Dominanz, indem sie einen Systemwechsel vollzogen hatten und plötzlich ebenso gut den Ball beherrschten wie die Spanier und zudem noch Disziplin und eine unbändige Freude am Tore schießen entwickelten. Das dieses kurze Aufblitzen schnell vorbei war, zeigte das frühzeitige Ende bei der Weltmeisterschaft in Russland. Spielfreude, Mut und vor allem die nicht gewonnene Erkenntnis, dass Stillstand gleich Abstieg bedeutet, führte dazu, dass der deutsche Fußball nicht mehr ganz oben angesiedelt ist und dringend einer Reform, bzw. eines Neuaufbaus bedarf.
Warum ist das so?
Nun es ist wie immer im Leben. Der Weg nach oben bedarf im Prinzip nur einiger kleiner Veränderungen und dem Mut diese auch umzusetzen. Das Ziel ist klar definiert und die Gegner meistens überrascht.
Aber oben zu bleiben, bedarf der ständigen Optimierung und Veränderung bestehender, festgefahrener Dinge und Wege. Geschieht dies nicht, können sich Mitbewerber schnell auf die Gegebenheiten einstellen und wiederum ihrerseits neue Wege kreieren und den verdutzten „Champion“ stürzen. Und dann sehen die Schlagzeilen so wie diese aus:
Niederländer ziehen an DFB-Team vorbei!
Nach dem neuesten Ranking des Weltverbandes FIFA rutschte das Team von Bundestrainer Joachim Löw mit 1580 Punkten um eine Position auf Platz 16 ab. Die Niederländer (1586) hingegen zogen an der DFB-Elf vorbei und liegen nun auf dem 13. Rang. Spitzenreiter ist nach wie vor Belgien mit 1752 Punkten, dahinter folgt Weltmeister Frankreich (1725), der mit dem neuen Dritten Brasilien (1719) die Plätze tauschte. Der Kosovo verbesserte sich nach seinem Sieg gegen Tschechien und der Niederlage in England auf Platz 119 und ist damit so gut platziert wie noch nie.
Quelle: Sportinformationsdienst
19.09.2019 / 11:39 Uhr
Fußballvereine sehen sich neuen Herausforderungen oft nicht gewachsen und verpassen so den Anschluss an die nationale und auch internationale Spitze.
Wenn man sich überlegt, dass 1955 noch Rot Weiß Essen und der FC Saarbrücken im europäischen Wettbewerb der Landesmeister, zusammen mit Real Madrid, um die Krone in Europa spielten und heute dritt- bzw. viertklassig sind, stellt sich einem schnell die Frage, warum ist bzw. war das so. In 64 Jahren, von 1956 bis 2019, konnten mit Bayern München, Borussia Dortmund und dem HSV, nur drei deutsche Vereine den Titel insgesamt 7 x gewinnen. Davon die Bayern 5 x. Wobei der letzte Gewinn der Champions League auch schon sechs Jahre her ist. Das zeigt, dass selbst die, in der Bundesliga alles dominierenden Bayern mit insgesamt 28 Titeln, auf europäischer Ebene neben spanischen, englischen und auch italienischen Vereinen, nur eine untergeordnete Rolle spielen. Von anderen Vereinen, wie zum Beispiel Borussia Mönchengladbach, Bremen, Köln, die in der Bundesliga auch schon den ein oder anderen Titel holten, ist auf europäischer Ebene und somit im internationalen Vergleich nicht viel zu sehen. Zu dünn ist der Kader und zu wenig wurde in Top Spieler investiert um in der Königsklasse mithalten zu können. Während die Bayern schon in den 70ern mit dem Merchandising und dem Verkauf von Fanartikeln begannen, verschliefen zum Beispiel die Gladbacher zu ihrer Hochzeit diesen Trend und hielten an den alten Strukturen fest. Danach folgte bei den Bayern das Prinzip der Spielereinkäufe. Zum einen wollte man sich verstärken, zum anderen die Gegner schwächen. Spieler wie Kalle del Haie, die bei Gladbach ins System passten, wurden abgeworben und versauerten im wahrsten Sinne des Wortes auf der Bayern Bank. Diese Anpassungen und vor allem „neue“ Ideen, verschafften den Bayern gewaltige Vorsprünge gegenüber nationalen Konkurrenten. Zum einen waren (sind) sie auf nationaler Ebene extrem erfolgreich, was sich im Gewinn der Meisterschaft und dem DFB-Pokal zeigt. Zum anderen spielen sie seit Jahrzehnten fast ununterbrochen in der europäischen Königsklasse. Das bringt ihnen nicht nur Geld in die Kassen, sondern auch Spieler in den Verein. Leider haben die meisten deutschen Proficlubs diese Entwicklung verschlafen.
Der Deutsche Amateur und Jugendfußball
Noch schlimmer zeichnet sich die Entwicklung im deutschen Amateur- und Jugendfußball ab. Auch wenn mittlerweile sehr viele Jungtalente über Spielervermittler aus dem Ausland importiert werden, so beginnt doch fast jede kleine Karriere in den Jugendmannschaften kleiner Amateurvereine. Wenn man jedoch von Amateurvereinen spricht, so sollte man zuerst klar zwischen den Vereinen, die in den Kreisligen, den Bezirks- und Landesligen und denen, die in der Verbands, Landes- und Regionalligen (4. Liga) spielen, unterscheiden.
Können sich die Vereine in den oberen Amateurligen noch durch Eintrittsgelder, Mitglieds-beiträgen, Pokal-Teilnahmeprämien, Sponsorenzuwendungen und Spielerverkäufen (bedingt) entsprechend finanzieren, so dümpeln Vereine in den unteren Spielklassen, aufgrund ihrer Philosophie, oft vor sich hin und bewegen sich am Existenzminimum. Das führt dazu, dass Aufstiegsambitionen mangels Masse und Spielerpotential schnell "at akter" gelegt werden. Es bleibt dann oft beim „Spaß-Verein“. Selbst wenn versucht wird, wirklich etwas zu bewegen, werden gute Ansätze oft durch festgefahrene Strukturen und Personen blockiert.
Das größte Übel liegt jedoch darin begraben, dass die wenigen Gelder aus Mitglieds-beiträgen und Zuwendungen durch Sponsoren, in die optische Ausstattung (Trainings-anzüge, Sporttaschen, Trikotsätze etc.) der Spieler und Mannschaften fließen, anstatt dieses Geld in die Bezahlung und Ausbildung von Trainern und Betreuern zu investieren. Das wiederum führt dazu, dass bis auf wenige Trainingsgeräte (Bälle, Stangen, Hütchen und Tore), keine weiteren und sinnvollen Gerätschaften angeschaft bzw. eingesetzt werden. Das hat wiederum zur Folge, dass die meisten Nachwuchsfußballer/Innen extrem schlecht ausgebildet sind.
Schauen wir uns diese IST-Situation doch einmal etwas genauer an. Dabei ist es fast egal, ob es sich um Vereine aus den Städten oder aus den Landkreisen handelt.
Die meisten Vereine unterhalten neben Jugend, Erwachsenen- und Altherrenmannschaften oft auch noch andere Sportarten unterschiedlichster Art. Auf die wir aber an dieser Stelle nicht eingehen wollen.
In vielen Fällen gibt es innerhalb eines Vereins eine 1. und eine 2. Herrenmannschaft, eine Damenmannschaft und ein oder zwei Altherrenmannschaften. Im Jugendbereich sind fast alle Altersklassen oft doppelt vertreten. Bei den Mädchen beginnt dies oft erst ab der B-Jugend. Ist der Zulauf bei der G, F und E- Jugend noch recht groß, dünnt sich der Teilnehmer (Spieler) Anteil sukzessive aus. Gemeldete Mannschaften verfügen gerade Mal über die notwendige Spieleranzahl. Das Ergebnis ist dann oft, dass Mannschaften vom Spielbetrieb abgemeldet werden oder man mit anderen Vereinen fusioniert und sogenannte Spielgemeinschaften bildet. Für eine kurze Zeit (3-5 Jahre) scheint dies die einzige Möglichkeit zu sein, den/die Vereine am Leben zu halten. Ein positiver Nebeneffekt des Flüchtlingszustromes in 2015, sind die Kinder und auch Erwachsenen, die fußballbegeistert und oft auch sehr talentiert sind und somit die personellen Lücken der Mannschaften füllen. Anstelle das die Vereine und Trainer diese Chance nutzen, werden Spieler einfach auf die offenen Positionen gesetzt und ihre Potentiale Mangels Interesse und auch Weitsicht des Trainers, nicht erkannt bzw. ausgebaut. Im Gegenteil! Spieler passen sich schnell dem Niveau der Mannschaft an und werden somit nicht zum Leader, sondern zu Spieler X im Team. Ebenfalls ist in vielen Amateurvereinen festzustellen, dass die neuen Spieler (Flüchtlinge) schnell dem Spaß-Ritual "ALKOHOL" unterzogen werden und sich innerhalb kürzester Zeit an das „Vereinsniveau“ anpassen. Durch diese Umstände gehen den Verbänden und dem deutschen Fußball im Allgemeinen täglich viele Talente verloren. Da helfen auch nicht die etwas mehr als 350 DFB Stützpunkte, die über Deutschland verteilt sind und nur eine reine Teilnehmerverwaltung betreiben. Viel wichtiger wäre eine neue, Vereinsübergreifende Reform, die schon bei den kleinsten Vereinen ansetzt und diese ent-sprechend unterstützt. Ein DFB-Mobil, welches für die Spieler eine willkommene Abwechs-lung ist und auch medial von der Mannschaft/Trainer, ausgeschlachtet wird, zeigt jedoch das das wirkliche Ziel, Trainer zu unterstützen, schon dahingehend unwirksam ist, dass bis auf den eigentlichen Mannschaft-Stuff kaum ein weiterer Trainer des Vereins anzutreffen ist.
Wie sieht es in der „Spielerlandschaft“ aus?
Hier ist der rasante Umbruch im internationalen Fußballgeschehen am deutlichsten fortgeschritten bzw. zu sehen. War es in den 50, 60, 70ern und teilweise auch in den 80ern, noch möglich, Vereine über ihre Spieler zu definieren, (Beckenbauer =FCB, Netzer = BMG, Overath= 1.FC Köln, Seeler= HSV u.s.w.), so wechseln heute Spieler x-Mal den Verein, um an das große Geld zu kommen. Kannte man noch vor 40 Jahren fast jeden Spieler eines Vereines, weil diese über Jahre dort spielten. Heute sieht das ganz anders aus. Als passiver Fan eines Vereins, kann ich, sofern ich mich nicht ständig mit der aktuellen Mannschaftsaufstellung befasse, schon innerhalb nur einer Saison, völlig den Überblick über die Spieler und deren Positionen, verlieren. In den kleineren Amateurvereinen sieht das in Deutschland jedoch ganz anders aus. Spielerwechsel finden zwar auch statt, gehen aber meist ohne Gewinnmitnahme über die Bühne. Dass das so ist, liegt zweifelsohne an der Philosophie von Vereinen und Verbänden. Zu eingefahren sind hier die allgemeinen Strukturen bei den Aus- bzw. Fortbildungs-, sowie den Talentsichtungs- und Fördermaßnahmen, bei Trainern, Betreuern, Vereinen und auch Verbänden. In den wenigsten Amateurvereinen gibt es eine mannschafts- übergreifende Koordination der erforderlichen Trainings-maßnahmen, noch eine gezielte Trainerkoordination. Das heißt: gerade bei den Jugendmannschaften agieren oft nicht oder nur wenig oder auch nicht ausgebildete Trainer, zwar oft voller Eifer und nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne jegliche „positive“ Kontrolle und Optimierung ihrer Tätigkeit als Trainer, durch den Verein. Das zeigt auch der tägliche Blick in die Social Medien, bei denen Trainer ihre nicht beantworteten Fragen zu allen möglichen Problemen in die Community stellen, anstatt sie mit ihren Vereinskollegen zu diskutieren. Das dadurch mögliche Talente nicht erkannt, oder gar durch subjektive Fehleinschätzung nie an das Licht der Öffentlichkeit gelangen, ist die logische Konsequenz. Obwohl dies weder für den Verein, noch für den Spieler wünschens-wert ist, wird nichts verändert. Das einzige Alibi, welches sich Vereine und auch Trainer selbst geben, ist die Anmeldung vermeintlicher Talente bei den sogenannten DFB-Stützpunkten. Diese sollen dann aus dem ungeschliffenen Roh-Diamanten, mit ihren ebenfalls in die Jahre gekommenen Methoden, fein geschliffene und edle Brillanten machen. Erst wenn das Talent sich selbst durch Eifer ständig optimiert und von sogenannten Spielersichtern auf irgendeinem Sichtungslehrgang entdeckt wird, hat es eine reelle Chance in einem Nachwuchsleistungszentrum eines Profivereines zu landen.
Dass es Ausbildungsentschädigungen für Spieler die den Verein wechseln um eine Profikarriere zu starten gibt, wissen zwar die meisten Vereinsbosse, setzen aber nicht auf gezielte Ausbildung von Talenten und lassen somit eine lukrative Einnahmequelle versiegen.
Die Ausbildungsentschädigung!
„Das aktuelle FIFA-Reglement bezüglich Status und Transfer von Spielern (in Kraft seit 1. Mai 2005) definiert in Artikel 20 die Ausbildungsentschädigung und in Artikel 21 den sogenannten Solidaritätsmechanismus unter Vereinen. Demnach wird eine Ausbildungsentschädigung fällig, wenn ein Verein einen Amateurspieler oder einen Profispieler, der zuvor ohne Lizenz war, unter Vertrag nimmt und ihn daraufhin als Lizenzspieler einsetzt. Beginnt ein Spieler seine Profikarriere also nicht in dem Verein, von dem er ausgebildet wurde, sondern entscheidet sich für einen Wechsel, wird die Entschädigungszahlung als Mindest-summe fällig. Alternativ kann ein Transfer vorgenommen werden, bei dem sich beide Vereine auf eine Summe für den wechselwilligen Spieler einigen. Die Höhe der Zahlung ist im Falle einer Ausbildungsentschädigung hingegen festgelegt und orientiert sich an einer von der FIFA jährlich herausgegebenen Kategorisierungsliste, nach welcher die Mitgliedsverbände ihre Vereine bei der FIFA registrieren müssen. Der Solidaritätsmechanismus legt fest, dass alle Vereine, die an der Ausbildung mitgewirkt haben, mit insgesamt 5 % an jeder Transfersumme beteiligt werden, die bei eventuellen Weiterverkäufen eines Spielers im Verlauf seiner Karriere erzielt werden (zwischen 0,25 % (12. – 15. Lebensjahr) bzw. 0,5 % (16. – 23. Lebensjahr) pro im Verein verbrachte Saison).“
Quelle: Wikipedia
Fazit
Es gibt viele Wege Vereine, Mannschaften, Trainer und Spieler auf einen nachhaltigen und somit erfolgreichen Pfad zu führen. Der erste Schritt jedoch beginnt in den Köpfen der Verantwortlichen, ob bei Verband, Verein oder Trainer. Solange hier ein „Gegeneinander“ und ein „Jeder für sich“ praktiziert wird, wird es immer nur ein Reagieren und nie ein Agieren geben. Das betrifft auch die Finanzierung und den Unterhalt von Vereinen. Die „alten“ Einnahmequellen versiegen genauso wie der Käse in der Mäusehöhle. Und wer die neuen Quellen nicht findet, bzw. beschreitet, der wird über kurz oder lang auf der Strecke bleiben.
Und wer es nicht versteht, die wahren Schätze (Talente) schon früh zu sichten, sortieren und entsprechend auszu-bilden, der verschwendet vorhandene Ressourcen. Ähnlich einem Wasserlauf (Bach), bei dem ununterbrochen und ständig ungeheure Mengen an Trinkwasser Tag für Tag verschwenderisch ins Meer laufen, wo sie dann mit Salzwasser vermischt werden und quasi unbrauchbar bzw. nur noch schwer als halbwegs nutzbar (trinkbar) zu regenerieren sind. Wer das Vorwort und meine Darstellung der IST-Situation im Deutschen Fußball aufmerksam gelesen hat, der wird verstehen, dass es vor allem im Amateur- und Jugendfußball extrem wichtig ist, neue Wege zu gehen um nicht nur den Verein nach vorne zu bringen, sondern auch Mannschaften und Spieler.
Leider verschläft auch hier der DFB und seine Landes-Verbände, trotz einiger Aktionen wie DFB-Mobil, DFB-Stützpunkte, DFB-Akademie, diverser Darstellungen und Anregungen durch Videoclips und Fach/Sachbücher, die allgemeine Entwicklung im internationalen Fußball und ruht sich aus auf den Lorbeeren vergangener Tage. Diese Mentalität des „haben wir schon immer so gemacht“ und „wir sind die Größten“, zieht sich wie ein roter Faden, selbst bis in die kleinsten Amateurvereine durch. Zu sehr liegt der Fokus auf den Profivereinen und deren „Können“ junge Talente zu sichten und auch auszubilden.
Sieht man die allgemeine Entwicklung, so muss man feststellen, dass immer mehr „Nachwuchstalente“, die den Durchbruch in die Profiligen schaffen, nicht aus den eigenen Reihen rekrutiert, sondern von außerhalb eingekauft werden.
Das nachfolgende FFP-Konzept könnte, wenn es Punkt für Punkt richtig umgesetzt würde, jedem Verband, Verein und Trainer eine Flut an neuen, möglichen „Rohdiamanten“ bescheren. Diese müssten dann nur noch entsprechend ihrer vorhandenen Potentiale, optimiert und ausgebildet werden um sie dann als „Brillanten“ gewinnbringend sowohl in sportlicher, als auch in finanzieller Hinsicht, einsetzen zu können.
Um dies aber zu erreichen, bedarf es eines „Aufsprengen“ von alten Strukturen und dem Mut zu Veränderungen!